01.05.2014 Polizeigewalt in Essen

Während der Proteste gegen den Aufmarsch der nationalistischen “Pro NRW”-Organisation werden zwei Mitarbeiter*innen von Verdi von der Polizei brutal festgenommen, eine Person muss danach im Krankenhaus behandelt werden. Gegen die Polizei wird Anzeige erstattet. Diese gibt als Begründung für den brutalen Einsatz an, dass versucht worden sei, ein rotweisses Flatterband zu durchtrennen.

Aus „Der Westen„:

„…schließlich habe er sich mit Händen und Füßen gewehrt und um Hilfe geschrien, als ihn die Polizisten aus der Menge ziehen wollten. Ein Polizist habe den Widerstand gebrochen, indem er den Mann zu Boden drückte. Beide wurden festgenommen, ins Präsidium gebracht und nach Feststellung ihrer Personalien wieder entlassen. Bei dem Handgemenge soll der 26-Jährige eine Verletzung erlitten haben, er habe ein Krankenhaus aufgesucht und sei derzeit arbeitsunfähig geschrieben, so Grüll.

Die Polizei sei gegen zwei Gewerkschafter ungewöhnlich hart vorgegangen, ohne dass diese aggressiv aufgetreten seien, Ihrerseits hat wiederum die Polizei gegen die 43 Jahre alte Frau und den 26-jährigen Mann Anzeige erstattet. Sie wirft den Demonstranten vor, absichtlich mehrfach versucht zu haben, das Absperrband durchtrennt zu haben, das die Polizei aufgespannt hatte, um die politischen Lager voneinander getrennt zu halten.

Dass es um das Absperrband gegangen ist, bestätigt auch Verdi-Geschäftsführer Grüll, mahnt aber bei der Polizei „Verhältnismäßigkeit“ an. Ein so harter Zugriff sei bei Leuten, die ansonsten weder vermummt waren noch sich aggressiv gebärdeten, weit übertrieben, meint Grüll.

„Als ich die Videobilder gesehen hatte, musste ich den Eindruck gewinnen, unser ehrenamtlicher Aktiver ist ein Schwerverbrecher. Wie kann es sein, dass ohne Gewalt gegenüber der Polizei so hart reagiert wird?“ Gewalt, von welcher Seite auch immer, lehne Verdi ab. „Diejenigen aber, die im Besitz der polizeilichen Gewalt sind, müssen sorgsam und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger damit umgehen.“

 

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